Seit Anfang September reise ich durch den Nahen Osten.
Israel. Jordanien. Zurück zu meinen Wurzeln. Acht Tage habe ich zu Beginn in
Tel Aviv und Jerusalem verbracht, unter anderem auch einen Tag in der Westbank.
Ich habe ganz unterschiedliche Einblicke in ein faszinierendes Land erhalten.
Meine Einreise am Ben Gurion-Flughafen geriet zum Höllentrip. Fünfeinhalb
Stunden wurde ich mitten in der Nacht festgehalten, zwei Mal äußerst unangenehm
in einem bizarren Good Cop/Bad Cop-Spiel verhört.
Doch ich habe auch die andere Seite Israels kennengelernt. Ab dem ersten Schritt außerhalb des Flughafens, habe ich mich willkommen gefühlt. Und absolut sicher! Was haben Freunde und Familie nicht den Kopf geschüttelt, als ich ihnen von meiner Reise nach Israel erzählte. Viele Menschen verbinden Israel im Jahr 2014 vor allem mit Bildern von brennenden Häusern und archaischer Gewalt. Wer nur zwei Tage nach Israel reist, weiß, dass dies nicht die Realität ist.
Doch ich habe auch die andere Seite Israels kennengelernt. Ab dem ersten Schritt außerhalb des Flughafens, habe ich mich willkommen gefühlt. Und absolut sicher! Was haben Freunde und Familie nicht den Kopf geschüttelt, als ich ihnen von meiner Reise nach Israel erzählte. Viele Menschen verbinden Israel im Jahr 2014 vor allem mit Bildern von brennenden Häusern und archaischer Gewalt. Wer nur zwei Tage nach Israel reist, weiß, dass dies nicht die Realität ist.
Von Krieg oder Gewalt bekommt man als Tourist in Tel Aviv
oder Jerusalem derzeit quasi nichts mit. Mehrmals habe ich mich mit Israelis
und Palästinensern unterhalten. Die Mehrheit will einfach nur in Frieden leben,
versucht im Alltag Gedanken an den Krieg auszublenden. Dennoch habe ich den
Eindruck gewonnen, dass der Krieg die Denkmuster in den Köpfen beider Lager
noch einmal stark radikalisiert hat. „Lasst uns sie bombardieren bis kein Haus
mehr steht“, sagte mir ein junger Israeli über die Palästinenser. Doch wer mit
Leuten in der Westbank spricht, bekommt auch ein Gefühl dafür, wie schwer es
für sie ist, unter den aktuellen
Bedingungen den Alltag zu meistern und die Familie zu ernähren.
Durch den
Konflikt ist der Tourismus in den palästinensischen Gebieten fast komplett zum
Stillstand gekommen. Dabei lebt das wirtschaftlich sowieso angeschlagene Volk
zu weiten Teilen von den Devisen der Touristen. Ayoub, ein palästinensischer
Taxifahrer sagte mir: "Wir können hier nur überleben, wenn wir als ganze
Familie füreinander sorgen." Hast Du noch Hoffnung, dass es irgendwann
doch noch den großen Frieden gibt, fragte ich ihn zum Abschluss. „Nein“, sagte
Ayoub, „dafür ist einfach schon zu viel Blut geflossen.“
Die Familie bildet auch in Jordanien, das mehrheitlich von Palästinensern bewohnt wird, das Herzstück im Alltag. Momentan befinde ich mich in Amman, der Heimatstadt meines Vaters. Eins vorneweg: Es ist ein großes, großes Wunder, dass in diesem Land tatsächlich noch Frieden herrscht. Jordanien ist noch immer diese kleine Friedensoase inmitten von Nachbarländern, die alle in Gewalt und Terror versinken. IS, hier Daesch genannt, soll in den letzten Wochen einige Male versucht haben, in das Land einzudringen. Bislang ohne Erfolg. Lasst uns hoffen, dass das so bleibt.
Die Familie bildet auch in Jordanien, das mehrheitlich von Palästinensern bewohnt wird, das Herzstück im Alltag. Momentan befinde ich mich in Amman, der Heimatstadt meines Vaters. Eins vorneweg: Es ist ein großes, großes Wunder, dass in diesem Land tatsächlich noch Frieden herrscht. Jordanien ist noch immer diese kleine Friedensoase inmitten von Nachbarländern, die alle in Gewalt und Terror versinken. IS, hier Daesch genannt, soll in den letzten Wochen einige Male versucht haben, in das Land einzudringen. Bislang ohne Erfolg. Lasst uns hoffen, dass das so bleibt.
Es ist schön, nach all den Jahren meine Familie
wiederzusehen. In keinem Land der Welt wurde ich bislang so herzlich empfangen
wie hier. Auch wenn die Leute sehr wenig haben, teilen sie es mit Dir. Doch wie
lange kann das alles noch gut gehen? Die meisten Jordanier sind zunehmend
frustriert und depressiv angesichts der finanziellen Lage im Land. Die Menschen leiden stark unter dem krassen
Missverhältnis zwischen Einkommen (durchschnittlich rund 300-350 Euro/Monat)
und den Preisen für Lebensmittel und Miete/Strom. Es gibt im Land jeden Freitag
bereits erste Proteste. Bislang beteiligen sich nur Hunderte. Doch geht die
Entwicklung so weiter, ist es nur eine Frage der Zeit, bis es zum großen
Aufstand kommt.
Vorgestern habe ich Birgit Gassmann zum Interview getroffen,
die seit 25 Jahren eine Einrichtung für Behinderte in Amman leitet und letzte
Woche mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet wurde. Beeindruckende Frau.
Beeindruckendes Projekt. Sobald die Reportage in einer Zeitung erscheint, gebe
ich Euch Bescheid.
Schöne Grüße aus Amman!
Besuch in der gigantischen Felsenstadt Petra in Jordanien.
The Beatles in Jerusalem.
Grenzerfahrungen. Westbank. Make hummus, not walls.
Out of this world. Felsenstadt Petra.
Interview mit Birgit Gassmann.