Montag, 1. Dezember 2014

Chapeau, BVB! / Ein Kommentar

Die achte Saisonniederlage. Die rote Laterne. Die ersten Pfiffe der eigenen Fans: Bei jedem anderen europäischen Spitzenklub wäre der Trainer in Zeiten wie diesen seinen Job los. Dortmund tickt anders. Jürgen Klopp will Trainer bleiben. Und der BVB vertraut ihm. Allein diese Entscheidung ist bemerkenswert.

Schwarzgelb hat nicht vergessen, was Klopp in den letzten Jahren erreicht hat. Klopp hat den BVB von einem Abstiegskandidaten zu einem zweifachen Meister und Pokalsieger geformt. Der 47-Jährige hat nicht nur dem Team, sondern dem ganzen Verein eine neue Identität gegeben. Gerade international hat der BVB dank dem zum Teil berauschenden Offensivfußball der letzten Jahre einen exzellenten Ruf. Klopp selbst schlug mehrfach finanziell lukrative Angebote von englischen Topklubs aus. Er blieb, um sein Projekt „Borussia“ weiterentwickeln zu können. Jetzt einfach zu gehen, würde einfach nicht zu Klopp passen. Es wäre nicht eine Niederlage. Es wäre seine Niederlage.

Ich selbst bin Anhänger des VfB Stuttgart. Ich habe in den letzten Jahren viele Trainer kommen und gehen sehen. Allzu oft haben Manager und Vorstände mit den Entlassungen vor allem ihren eigenen Job, nicht aber den Verein gerettet. Die Wahrheit ist doch: vielen Klubs fehlt es grundlegend an einer klaren Philosophie. An einem klaren Konzept. Ein Konzept, das Dortmund mit Jürgen Klopp hat. Chapeau für das Vertrauensbekenntnis, BVB!

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