Sonntag, 26. April 2015

Hello, Miss Kulturschock!

Alltagsdarwinismus in Indien: Ellenbogen raus, Jeder gegen Jeden

Hier sitz ich nun also. Vor den Wellen Goas. Indiens traumhafter Strandoase. Durchschnaufen nach einer Woche wildem Stadtleben. 4 Tage Mumbai und drei Tage Pune zu Beginn meiner Reise haben Spuren hinterlassen.

Die Massen, das Tempo: Wahnsinn!

Gerade die 22 Millionen-Metropole Mumbai hat mich die ersten Tage komplett umgehauen. Das Tempo, die Massen, der Umgang im Alltag: Wahnsinn! Unfassbar, was für Szenen sich Tag für Tag auf Indiens Straßen abspielen. Eselwagen, Traktoren, Motorräder, Luxuskarossen und Kühe tummeln sich dicht an dicht aneinander. Aus drei Spuren werden sechs. 

Wildes, aggressives Hupen gibt den Takt des Asphalts vor. Nur nicht zögern, nur keinen Zentimeter hergeben. Beschleunigen, bis auf die Stoßstange auffahren, Vollbremsung. Und dann wieder Stau. Immer und immer wieder. Indiens Straßen lechzen nach Luft zum Atmen, doch überall ist nur das Kerosin der durstigen Mehrräder.  

Indischer Alltagsdarwinismus

Oberste Regel in Indiens Alltagsleben: Der Stärkere, der Dreistere setzt sich durch. 1,2 Milliarden Inder verwandeln das Land Tag für Tag in fast jeder kleinen Ecke in einen Hexenkessel. Für Touristen, für Fremde, gerade für Westeuropäer ist das am Anfang ein absoluter Kulturschock. Auf den überfüllten Gehwegen wird man beiseite gerempelt, beim Ticketkauf am Bahnhof drängeln sich jede Minute aufs Neue ein paar ganz Dreiste an der endlosen Schlange vorbei. Es geht auf der Straße um den eigenen Vorteil, es geht darum den eigenen Magen zu füllen. Ellenbogen raus, Kante zeigen. Mit allen Mitteln und Tricks. Das ist indischer Alltagsdarwinismus.







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