Inshallah sagen die Araber so gerne. So Gott will. Inshallah,
dass wir in Frieden leben. Inshallah, dass wir unsere nächste Miete bezahlen
können. Es gibt wenige Alltagsfloskeln, die im Arabischen nicht auf Allahu Akbar,
Gott den Großen, verweisen. Gott ist in der täglichen Kommunikation allgegenwärtig.
Glaube und Religion gehören in muslimischen Ländern wie Jordanien zur eigenen Identität.
Du bist nicht nur, was Du hast. Du bist vor allem auch, was Du glaubst.
Religion ist ein Machtmittel. Das ist mir ganz besonders auf meiner Reise durch den Nahen Osten klar geworden. Der vermeintlich richtige Glaube kann kleine Türen öffnen, aber auch große schließen. Das gilt für die Karriereleiter als auch für die Liebe. Einer muslimischen Frau wäre es beispielsweise von ihrer Familie gewöhnlich nicht gestattet, einen christlichen Mann zu heiraten. Moslems bleiben lieben unter sich. Andersgläubige werden meist toleriert, manchmal auch als Freunde akzeptiert, aber nur von Wenigen wirklich respektiert.
Religion ist ein Machtmittel. Das ist mir ganz besonders auf meiner Reise durch den Nahen Osten klar geworden. Der vermeintlich richtige Glaube kann kleine Türen öffnen, aber auch große schließen. Das gilt für die Karriereleiter als auch für die Liebe. Einer muslimischen Frau wäre es beispielsweise von ihrer Familie gewöhnlich nicht gestattet, einen christlichen Mann zu heiraten. Moslems bleiben lieben unter sich. Andersgläubige werden meist toleriert, manchmal auch als Freunde akzeptiert, aber nur von Wenigen wirklich respektiert.
Genau dieses religiöse Einbahnstraßendenken befremdet mich. Wenn
ich mit Moslems über Religion redete, kamen wir irgendwann fast immer zum
selben Punkt: Man versuchte mich vom Islam zu überzeugen. Es passierte nicht
immer offensichtlich, aber doch passierte es durch alle Lobpreisungen und
Versprechungen. In manchen Fällen versuchte man mich an Ort und Stelle zum
Islam zu konvertieren. Ganz so, als wäre ich eine Audiodatei.
Ich habe mich natürlich gefragt, warum mich so viele Moslems
auf ihre Seite ziehen wollen. Und ich habe Antworten erhalten. Abdul, ein
junger Ingenieur-Student aus Amman, erklärte mir: „Wenn ich einen Ungläubigen
zum Islam bringe, steige ich im Ansehen von Allah. Dadurch komme ich dem
Paradies näher.“ Religion als Payback-Punkteystem? Das ist für mich nur schwer
zu verstehen.
Jeder soll glauben, was er will. Jude, Buddhist, Moslem,
Christ oder Atheist. Mir ist es doch egal, mit wem ich mir mein Brot teile. Wir
alle sind aus Fleisch und Blut, aus Herz und Verstand. Wir dürfen unsere
Brüderlichkeit nicht für den Glauben aufgeben.
Keine Frage: Glaube kann wunderbar sein. Er kann uns Mut
machen, uns trösten, uns Halt geben. Aber er kann auch so Vieles zerstören. Gespräche,
Freundschaften, Familien, ganze Gesellschaften. Man kann an Gott glauben. Aber wir dürfen niemals vergessen, auch an den Menschen zu glauben. Salam Aleikom.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen